„Gott ist Liebe! (1 Joh 4,8.) Sein Leben ist die Liebe: all seine göttlichen Betätigungen, sei es nach innen, sei es nach außen, sind Betätigungen der Liebe ...
Alles, was Gott nach außen schafft, ist eine Schöpfung der Liebe. Denn er ruft nur ins Dasein, um zu lieben, und all seine Betätigungen hinsichtlich seiner Geschöpfe sind ebenfalls Betätigungen der Liebe. Ob er anordnet oder schützt, ob er straft oder verzeiht, ob er seine besondere Huld schenkt oder sie entzieht: es ist immer Liebe.
Aber diese unaussprechliche Liebe nimmt verschiedene Namen an, je nachdem sie sich betätigt: wenn die Liebe befiehlt, ist es die Allmacht; wenn sie schenkt, die Güte; wenn sie straft, die Gerechtigkeit; wenn sie verzeiht, die Barmherzigkeit. Immer also lebt und wirkt in Gott die Liebe, und wenn sie sich auch in verschiedenen Formen zeigt, so ist es doch eine einzige Liebe, ein einziges Wirken, eine einzige Kraft: Gott in seiner absoluten, unermeßlichen, tiefen, unbegrenzten, unwandelbaren, ewigen Einheit.
Der Mensch ist also geschaffen worden durch die Liebe, eine fruchtbare, überfließende, freigebige Liebe, die es drängt zu geben. Liebe eines Vaters, der sein Leben mitteilen will; Liebe eines Künstlers, der Kunstwerke schaffen will. Die schenkende Liebe bereichert den Menschen im Stande der Unschuld mit ihren Gaben. Als der Mensch gesündigt hatte, sollte die strafende Liebe, die Gerechtigkeit, ihre Strenge zeigen. Aber, die verzeihende Liebe, die Barmherzigkeit, war da und tat dem Arm Einhalt, der schon erhoben war, um zu schlagen ...
Nachdem die Menschheit lange gelitten und geweint hatte, nachdem sie in vielen Heimsuchungen und langem Warten schließlich Gottes Mitleid gerührt hatte, stieg das Wort hernieder auf die Erde ...
Die namenlose Liebe, die menschgewordene Barmherzigkeit kam nicht nur, um die Wahrheit zu lehren und dem menschlichen Verstand das Licht göttlicher Klarheit zu geben. Sie kam vor allem, um der Erde die Verzeihung Gottes zu bringen ... Jesus war selber diese große Verzeihung Gottes, wesenhafte und lebende, wirksame und rettende Verzeihung. Darf man sich also wundern, wenn wir sagen: Jesu Neigung war die Barmherzigkeit? Die übernatürliche, seinem Herzen natürliche Richtung war bei ihm stets: zu verzeihen und loszusprechen.“
(Claret de la Touche)
Sonntag, 10. April 2011
Die Pläne der Unendlichen Liebe
„In den ewigen Höhen, wo er wohnt, in dem erhabenen ewigen Schweigen, in dem er ruht, ohne seine Tätigkeit je zu unterbrechen, hat Gott Pläne der Liebe.
Könnte er vielleicht anders sinnen, er, die Unendliche Liebe? Was könnte er planen, wenn nicht Werke der Liebe?
Gott hatte also den Plan, zu lieben und geliebt zu werden, nicht nur von sich selbst, sondern auch von anderen, von ihm geschaffenen Wesen …
Die Engel, das Weltall, die Menschheit traten nach und nach hervor durch die wirksame Kraft seines allmächtigen Wortes, und der Geist der Liebe hatte sein Wohlgefallen an diesen Wunderwerken. Der Mensch, der Jüngstgeborene der Schöpfung, wurde von Gott, gleich Benjamin, in besonderer Weise geliebt. Gott hatte für ihn neue Pläne der Liebe.
O, wie wunderbar sind Gottes Pläne!
Als unerreichbarer göttlicher Künstler hatte er den Menschen geformt…
Bald kam die Sünde darüber und verunstaltete mit ihrem giftigen Odem das göttliche Meisterwerk. Doch Gottes Plan wurde dadurch nicht zunichte.
In der Fülle der Zeiten stieg das Ewige Wort hernieder, umkleidete sich mit einem leidensfähigen, sterblichen Leibe, wurde Mensch. Da hatte sich Gottes Plan verwirklicht. Gott und Mensch waren ganz eins: in Jesus Christus bildeten sie eine göttliche Person…
… Gott ist die Liebe, und die Liebe ist unersättlich im Verlangen nach Vereinigung. Er ersann darum neue innige Verbindungen: die Eucharistie, die Kirche, mit deren Leib sich auf das engste sein Heiliger Geist verband; es war besonders das Priestertum, in das er sein Herz hineinlegte ...“
(Claret de la Touche)
Könnte er vielleicht anders sinnen, er, die Unendliche Liebe? Was könnte er planen, wenn nicht Werke der Liebe?
Gott hatte also den Plan, zu lieben und geliebt zu werden, nicht nur von sich selbst, sondern auch von anderen, von ihm geschaffenen Wesen …
Die Engel, das Weltall, die Menschheit traten nach und nach hervor durch die wirksame Kraft seines allmächtigen Wortes, und der Geist der Liebe hatte sein Wohlgefallen an diesen Wunderwerken. Der Mensch, der Jüngstgeborene der Schöpfung, wurde von Gott, gleich Benjamin, in besonderer Weise geliebt. Gott hatte für ihn neue Pläne der Liebe.
O, wie wunderbar sind Gottes Pläne!
Als unerreichbarer göttlicher Künstler hatte er den Menschen geformt…
Bald kam die Sünde darüber und verunstaltete mit ihrem giftigen Odem das göttliche Meisterwerk. Doch Gottes Plan wurde dadurch nicht zunichte.
In der Fülle der Zeiten stieg das Ewige Wort hernieder, umkleidete sich mit einem leidensfähigen, sterblichen Leibe, wurde Mensch. Da hatte sich Gottes Plan verwirklicht. Gott und Mensch waren ganz eins: in Jesus Christus bildeten sie eine göttliche Person…
… Gott ist die Liebe, und die Liebe ist unersättlich im Verlangen nach Vereinigung. Er ersann darum neue innige Verbindungen: die Eucharistie, die Kirche, mit deren Leib sich auf das engste sein Heiliger Geist verband; es war besonders das Priestertum, in das er sein Herz hineinlegte ...“
(Claret de la Touche)
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